Mit einer ersten Tagung hat sich in 2024 unter dem Thema „Beratungsforschung: interdisziplinär – konzeptionell – empirisch“ in Bielefeld eine AG Beratungsforschung gegründet, die sich als disziplin- und arbeitsfeldübergreifend versteht. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, an jährlich wechselnden Standorten eine Beratungsforschungs-Tagung auszurichten.
Ein wesentliches Desiderat der ersten Tagung war der Befund, dass eine florierende, aber in ihren konzeptionellen und theoretischen Bezügen weitgehend unverbundene Beratungsforschung im deutschsprachigen Raum existiert. Deren Vielfalt zeigt sich neben arbeitsfeld- und handlungsmethodenspezifischen Differenzen z.B. in je unterschiedlich angelegten rekonstruktiven, kompetenztheoretischen, strukturreflexiven, berufsbiographischen, professions- oder geschlechtertheoretischen Zugängen. Angesichts dieser Vielfalt an möglichen inter- und multidisziplinären Bezügen geht es in der Tagung in besonderer Weise darum, diese Vielfalt besser sichtbar zu machen, aber auch die Bedeutung je unterschiedlicher (sub-)disziplinärer Theorierahmen für Beratung zu diskutieren.
Die zweite Tagung, die an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz stattfinden wird, widmet sich diesem Desiderat und greift als Tagungsthema theoretische und konzeptionelle Fragen der Beratungsforschung auf.
Erwünscht werden Beiträge, die entweder einen eigenständigen theoretischen oder konzeptionellen Beitrag zurBeratungsforschung leisten oder methodologische/methodische Impulse zur Theoretisierung empirischer Fragestellungen liefern.
Folgende Leitfragen können die Beiträge anregen: Welche Theorien haben sich für Beratungsforschung in welcher Weise bewährt? Welche Theorien stehen (bisher) wenig im Fokus? Welche Chancen liegen in der grundlegend interdisziplinären Ausrichtung von Beratungsforschung, welche Schwierigkeiten (z.B. der Verständigung) sind damit verbunden? Wie können integrierende Formen der Theoriebildung und Theorieentwicklung in der Beratungsforschung aussehen? Welche Theorien oder theoretischen Konzepte eignen sich wie für welche empirischen Beratungsforschungsmethoden?
Neben dem Sichtbarmachen einer erwartbaren Vielfalt an theoretischen und konzeptionellen Zugängen können durch die gemeinsame Diskussion solcher Fragen Unterschiede und Gemeinsamkeiten einer multiparadigmatisch zu verstehenden Beratungsforschung herausgearbeitet werden.
Erbeten werden Einreichungen (1.500 Zeichen) in elektronischer Form an beratungstagung2025@uni-mainz.de.
Es stehen drei Formate zur Verfügung:
- Vorträge (30 Minuten und 15 Minuten Diskussion)
- thematisch fokussierte Arbeitsgruppen (90 Minuten) bestehend aus einer Moderation und zwei bis drei Beiträgen zu je 20 Minuten
- Posterpräsentationen
Im Anschluss an die Tagung soll eine gemeinsame Publikation entstehen.